Quelle: Interview Berliner Morgenpost vom 09.01.2016
"Emotionale Reife ist ein starkes Aphrodisiakum"
Von Daniela Noack 09.01.2016, 12:00
Körperpsychotherapeutin Lieselotte Diem erklärt, wie sich die Liebe im Alter verändert und verrät das beste natürliche Potenzmittel
Berliner Morgenpost: "Je oller, je doller", lautet ein bekannter Spruch. Gilt das auch für die Liebe?
Lieselotte Diem: Natürlich! Liebe und Sexualität sind wichtige Lebenselixiere, gerade im Alter. Aber "oll" ist eher ein abwertender Begriff. Viele Ältere ziehen sich leider diesen Schuh an, dass "es sich nicht gehört", im Alter sexuell noch aktiv zu sein. Zum einen spiegelt ihnen das die Gesellschaft, zum anderen haben sie die Vorstellung, dass Liebe im Alter etwas "Olles" ist, selbst verinnerlicht.Als Vegetotherapeutin nach Wilhelm Reich liegt Ihr Behandlungsschwerpunkt auf der Befreiung der Sexualenergie über die Auflösung negativer frühkindlicher Muster. Und was ist mit der Liebe?Für Wilhelm Reich gehören Liebe und Sexualität immer zusammen. Mir begegnen aber oft zwei Phänomene: Sex ohne Liebe oder Liebe ohne Sex. Das Ziel einer guten Beziehung ist es, beides zu verbinden. Die Liebe bringt Tiefe in die Sexualität – und eine befriedigende Sexualität vertieft die Liebe.Wie alt sind Ihre Klienten?Meine Klienten sind derzeit zwischen 22 und 67 Jahren. Die Altersgruppe zwischen 40 und 60 ist besonders stark vertreten. Ich setze keine Grenzen. Manche wollen sich schon mit 30 nicht mehr bewegen, andere sind mit 60 hochmotiviert. Die meisten tun sich übrigens schwer, über Sexualität zu sprechen, auch wenn sie ein gutes Sexualleben haben. Sie fragen sich: Bin ich normal, wenn ich mit 70 noch Sex habe? Andere wagen es nicht, ein Leben ohne Sex im Alter in Frage zu stellen.Was weiß man über Sexualität im Rentenalter?Aus Untersuchungen geht hervor, dass eine 60-jährige verheiratete Frau mehr Sex hat als ein 30-jähriger Single-Mann. Es kommt auf die Lebensumstände an. Viele Frauen nach der Menopause fühlen nichts mehr und sprechen nicht darüber. Sie haben das Thema abgehakt, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben und innerlich verhärtet sind. In meinen Therapiegruppen habe ich aber auch Frauen erlebt, die nach der Menopause regelrecht aufblühten. Liegen nicht besondere Gründe vor wie eine unaufgearbeitete gescheiterte Ehe oder eine schwerwiegende Erkrankung, verhindert das Alter nicht notwendigerweise die sexuelle Lust. Und schon gar nicht das Bedürfnis nach Berührung und Zärtlichkeit.Altern Männer und Frauen unterschiedlich?Frauen vergleichen sich häufig mit ihren jüngeren Geschlechtsgenossinnen. Wenn ihr Mann jungen Mädchen hinterherguckt, verunsichert das zusätzlich. Männer dagegen kommen in die Leistungsfalle, "ob es noch klappt". Frauen und Männer mit einem gesunden Selbstwertgefühl dagegen haben es einfacher. Genauso wie Menschen in einer glücklichen Partnerschaft.Was ist mit all den Playboys jenseits der Verfallsgrenze, die trotzdem mehrere junge Frauen im Arm halten?Das Geld spielt eine große Rolle. Welches junge Mädchen ist mit einem 80-Jährigen wahnsinnig glücklich? Erscheinungen wie Berlusconi sind für mich traurige Figuren. Sie haben potenzielle echte Lebenspartnerinnen verprellt. Für die jungen Frauen an ihrer Seite müssen sie bezahlen. Sex dient nur zur Bestätigung. Doch am Morgen nach der Party sind sie wieder alleine.Was sagen Sie zu Viagra & Co?Manche konsumieren Potenzmittel wie Alkohol oder Zigaretten. Sie werfen eine Pille ein, um sich ihre Potenz zu beweisen. Das ist nicht, was ich unter reifer Sexualität verstehe. Im Einzelfall aber kann der Einsatz von Viagra oder Cialis durchaus sinnvoll sein und etwa einem Mann in der Leistungsfalle helfen, den Teufelskreis von Versagensangst und beginnender Impotenz zu durchbrechen. Das beste und natürlichste Potenzmittel aber heißt: "In Übung bleiben".Setzt das nicht unter Leistungsdruck?Die Gesellschaft mit ihrem Jugendwahn macht es älteren Menschen nicht leicht. Heute kleben Plakate von nackten Menschen oder Frauen in Dessous an jeder Bushaltestelle. Vieles ist sexualisiert. Es wird suggeriert: Wir sind total frei. Aber es ist eine Pseudofreiheit, die Leistungsdruck fördert und hinter der sich viel Scham und Angst verbirgt.Das betrifft nicht nur Ältere...Ja. Mit Selbstzensur und hinderlichen Glaubenssätzen quälen sich schon 20-Jährige. Sie finden sich zu dick, zu dünn oder den Busen zu klein. Werden ihre Probleme wie ein mangelndes Selbstwertgefühl oder Angst vor Nähe in jungen Jahren nicht aufgearbeitet, gehen diese im Alter nicht einfach weg. Das kann zu Beziehungskonflikten führen. Eine reife Beziehung setzt mehr voraus als einen strammen Busen oder ein Sixpack. Emotionale Reife ist ein viel stärkeres Aphrodisiakum als "Frischfleisch".Gibt es ein "Recht auf Sex" in jedem Alter?Ja! Natürlich hat jeder das Recht auf Glück. Für uns Reichianer besitzt eine gesunde Sexualität eine große biologische Kraft, die auch in späteren Lebensjahren weiter entwickelt werden kann. Man sollte sich aber nichts vormachen, natürlich kann ein 80-Jähriger nicht dasselbe "leisten" wie ein 20-Jähriger. Wir sollten aber auch die Zärtlichkeit nicht vergessen. Durch Streicheleinheiten wird das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet.Sind die Alten, die keine Lust mehr auf Sex haben, "nicht normal"?Das will ich nicht bewerten. Jeder hat die Freiheit zu entscheiden, wie er sein Leben gestalten will. Meine Rolle ist es, die zu unterstützen, die sich etwas anderes wünschen. Sexmuffel gibt es übrigens in jedem Alter.
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Tempo zero [Zeitstillstand]
März 2020: Die Zeit der Grenze Autor Genovino Ferri / Übersetzung von Claudia Schwarzäugl
1)Der Stillstand eines Lebensstils.
Die Zeit des Beziehungsstils des Menschen, der aktuell den Planeten beherrscht steht still! Der vorherrschend orale gestörte Wesenszug, reaktiv phallisch, mehr und mehr narzisstisch-borderline, hat den entropischen Kollaps hervorgerufen, in dem sich der soziale Lebenskörper heute befindet.
Es bedarf anderer Muster der Wesenszüge, anderer Stile, eines anderen relationalen Wie mit dem Anderen Selbst der Welt! Die Muster des ständigen Das ist Meins, der Nichtachtung des Anderen und der empathischen Achtlosigkeit, die in größeren Umfängen (sozialen komplexen lebenden Systemen) stumpfsinnige neoplastische Reichtümer hervorbringen, sind in der Krise; da sie keine Vision der Gesamtheit der Beziehung mit dem Objekt hat, betrachtet die Blindheit dieser Muster nur ihre Unvollständigkeit und die Phagozyten [Fresszellen].
Blindheit erlaubt es nicht, das Andere als Subjekt zu fühlen, zu sehr polarisiert auf den eigenen Hunger jenseits der Schwelle, einen unstillbaren Hunger.
Der Planet ist lebendig und die Biosphäre, definiert als der geometrische Ort der Negentropie (der 10 km über uns, wo die Entropie abnimmt) und der Photosynthese (des Prozesses am Ursprung des Lebens auf der Erde), ist ein geschlossenes thermodynamisches System.
In der Biosphäre ermöglicht der kontinuierliche negentropische Fluss die Schaffung und Aufrechterhaltung komplexer und offener dissipativer Strukturen, welche eben genau die lebenden Organismen sind. Heute beansprucht der kleine Mensch, der erst seit zwei Millionen Jahren existiert, also seit gestern in der Zeitrechnung, mit uralten Gleichgewichten zu spielen ... Zum Glück gibt es auch die Weisheit der Natur und ihre intelligenten Grenzen.
Die Göttin der Grenze ist berührt worden, und die Zeit steht im Moment still, einige Muster des Wesenszugs des kleinen Menschen haben die Grenze berührt, sind in die Enge getrieben worden! Andere Muster tauchen auf und werden noch mehr auftauchen, begünstigt durch dieses katastrophale prägende Zeichen von Covid 19.
2) Der Stillstand der Unabhängigkeit. Wir sind nichts anderes als die Biosphäre, wir sind von der Biosphäre abhängig. Es muss eine intelligente Zusammenarbeit mit ihr geben, ob es uns gefällt oder nicht! Das Wortpaar "Abhängigkeit-Unabhängigkeit" gehört zu jener Reihe von Wortpaaren, mit denen wir Frieden schließen müssen, indem wir sie im Spektrum der Normschwelle halten; nur mit diesen Beschränkungen wird Negentropie erzeugt, andernfalls, wenn wir die Schwelle über- oder unterschreiten, wird Entropie erzeugt.
In Wirklichkeit sind die Lebewesen und die Biosphäre voneinander abhängig.
Alle Lebewesen bewohnen denselben Raum, befinden sich im selben Feld und atmen die selbe Atmosphäre des Planeten Erde ein. Es bedarf nun der Intelligenz eines Homo sapiens sapiens sapiens, seiner Fähigkeit, mit den Linsen der Komplexität dazwischen zu lesen, seiner Verantwortung, die Umwelt und alle anderen lebenden Systeme zu achten, insbesondere die Erde, aus der das Leben entsteht: Sie ist unverzichtbar und in erster Linie für sich selbst entscheidend!
Wir können nicht weiterhin Klimaveränderungen herbeiführen, die unser Klima vergiften, die den Lebensraum so vieler lebender Arten, der Mitbewohner dieses wunderbaren Planeten, zerstören.
Chaotische Veränderungen eröffnen in der Regel unvorhersehbare Output-Variablen, aber in diesem Fall ist der Abgang des Homo, vermeintlich sapiens sapiens, aus der Evolution sehr wahrscheinlich. Die wechselseitige Abhängigkeit ist kreisförmig, und die Vergiftung der Biosphäre erzeugt eine Rückkopplung auf die Lebewesen, einschließlich den Menschen, den ich heute ohne weiteres als immungeschwächt bezeichnen kann.
Die Verwendung des Wortes Toxin ist nicht zufällig, denn es erinnert an Virus, was wörtlich Gift, Toxin bedeutet.
3) Der Stillstand von Dopamin (DA) und des Reptiliengehirns
Und hier bittet mein klinischer Psychiater um das Wort. Er hat das Wort "depressiv" gehört.......
In anderen Arbeiten habe ich den Sozialen Lebenskörper als von einer Depression befallen beschrieben, beunruhigend und durch Beschleunigung getarnt.
Einfach und direkt ausgedrückt ... Dopamin (DA), der für die Aktion verantwortliche Neuromediator, ist hyperaktiviert, eine Antwort auf einen Mangel an Serotonin (5-HT), den für die Affektivität verantwortlichen Neuromediator.
Klinisch betrachtet wird mit einem Fall von Depression eine Angst assoziiert, die das Noradrenalin (NA), den für den Alarm verantwortlichen Neuromediator, ansteigen lässt, der wiederum das DA hyperaktiviert.
Die drei Neuromediatoren sind voneinander abhängig und bilden ein zu befolgendes Dreieck: Die Dopamin-Beschleunigung ist überschwellig.
Es herrscht Alarmstufe Rot!
Auch die drei Gehirne sind voneinander abhängig: Die präfrontale kognitive Beschleunigung (Neopallium) hat eine Informationsachse auf der Plattform für den Alarm des Locus coeruleus (Reptilien-Gehirn) und der Amygdala gebildet, dem Bereich, der Ängste von außen aufzeichnet, wobei der Vordere cinguläre Lappen (Limbisches System), der affektive Beziehungen aufzeichnet und moduliert, effektiv umgangen wurde. Die Triade der Gehirne hat sich selbst aus dem Gleichgewicht gebracht, was zu einer kognitiven Dissoziation der Gefühle geführt und eine Dominanz von zunehmend aggressive Reptilien-Muster erzeugt hat, die die Subjektivität informieren und beherrschen, die wiederum nicht durch Empathie und orbital-frontale Intelligenz gemildert wird. Die drei Gehirne sind voneinander abhängig und bilden ein weiteres zu befolgendes Dreieck. Das Reptilien-Gehirn mit all seinen primitiven Mustern, die keine Beziehungen vorsehen "alles, was anders ist als ich, ist gefährlich, feindlich und muss angegriffen werden", hat die Schwelle überschritten.
Es herrscht Alarmstufe Rot!
4) Der Stillstand der flüchtigen modernen Gesellschaft.
Die limbische Zeit der Gefühle ist vergewaltigt worden, die Zeit der Beziehungen ist vergewaltigt worden.
Beziehungen gehören zum "Mit", zum Kontakt, zum Miteinander sein. Sie sind von einer unendlichen Anzahl von Kommunikationen überrannt worden, die, da sie keine Beziehungen sind, nicht aus Zeit bestehen, sondern augenblicklich sind, wie Emotionen ... die keine Gefühle sind.
Es gibt nicht mehr den Luxus der Erinnerung und der Vergangenheit, es gibt nur noch die sehr schnelle, jedoch überschwellige, aufgeregte und trennende Projektion auf die Zukunft, welche die bewusste Gegenwart im Hier und Jetzt raubt und erblinden lässt. In ihrer Geschwindigkeit überrollt sie den sozialen Lebenskörper, seine Organisation im Thorax, dem Lieblingsort des Gefühls, aufgelöst durch die überschwellige Forderung der äußeren Zeit, die die innere Zeit des Menschen plündert.
Das Kontaktnetz hat sich (in der Körperanalyse) vom 4. relationalen Körpersegment (Thorax) auf das 1. Segment (Augen) verschoben: ja, es hat an Information zugenommen, aber in der Beschleunigung hat es sich distanziert, ohne die Zeit des Annehmens, des Zuhörens, des Erzählens und des Atmens mitzunehmen, die menschlichere Rhythmen aufweisen.
Die innere Zeit, die mit ihrem kontinuierlichen Energiefluss die Stabilität der Identität ermöglicht, ist unterbrochen worden, Einsamkeit und Verwirrung sind entstanden, der gestörte orale Zustand des sozialen Lebenskörpers schreit seinen Schmerz heraus; neue Pathologien - von Abhängigkeiten bis zu Autoimmunkrankheiten, von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis zu psychischen Krankheiten - breiten sich aus.
Bei ihrem entropischen Zusammenbruch durch Selbstkonsum repliziert sich die flüchtige moderne Gesellschaft verzweifelt, indem sie bei den Individuen unzufriedene und gestörte orale Zustände sowie ununterbrochen und pausenlos Bedürfnisse und Wünsche induziert, in einem unaufhaltsamen, zwanghaften Wettlauf zu Megaprofiten und Objekten, die von einem Schleier von Statusbedeutung gekennzeichnet sind, in einem Kreislauf eines narzisstischen und kurzlebigen Deckmantels.
Ohne den Thorax geht es nicht!
Die flüchtige moderne Gesellschaft hat die Grenzen überschritten.
Es herrscht Alarmstufe Rot!
5) Der Stillstand des Thorax. Das Wo, das Wie und das Wann einer Pathologie sind der Kompass, der den Forscher und den Analytiker-Therapeuten bei seinen Supervisionen leiten kann, um den intelligenten Sinn der Dinge zu verstehen. Der Thorax gilt als der Verwahrer von Grenze und Kontrolle.
Seine vorherrschende Zeit, im Sinne des relationalen Körpersegments beim Scannen der Evolutionsphasen ist eben genau die muskuläre Phase, vom psychoanalytischen und körperlichen Standpunkt aus.
Seine Unverzichtbarkeit für einen tieferen Atem, für die Organisation des Übergangs von der glatten zur quergestreiften Muskulatur, ist offensichtlich.
Der Thorax ist eine negentropische Plattform, die notwendig ist, um sich der Trennung/ Unterscheidung von der Mutter, einem sehr stark fordernden Attraktor, zu stellen, um ihren Blick und ihre Brust zu verlassen ... und sich nach oben zu wenden, zu größeren und komplexeren Horizonten, die organisatorische Autonomie erfordern.
Das 4. Segment ist dasjenige, das den Zerfall im sozialen Lebenskörper durch die flüchtige Moderne erlitten hat: heute ist es ein sehr verletzliches Segment!
Der Verlust der Grenze, des Gesetzes, des Vaters, der Organisation, die durch die Geschwindigkeit der Zeit zersetzt werden, können nur die vielen Deklinationen-Übersetzungen eines entropischen Prozesses darstellen, der den sozialen Lebenskörper zuerst in die inkontinente orale Flüchtigkeit, dann weiter unten in die grenzwertige immer weitere Auflösung des Borderliners und heute in die Atemlosigkeit, in den Mangel an Luft und Sauerstoff, in ein Symptom des zirkulären Wiedereintritts der vom Menschen induzierten Toxizität in das Feld der Biosphäre gebracht hat.
Die interstitielle Lungenentzündung, eine schwere klinische Entwicklung von Covid 19... ein sehr beunruhigender Indikator, den ich nur mit einem pathologischen Zustand des Thorax des sozialen Lebenskörpers in Verbindung bringen kann, eine unerwartete Symptomatologie, die von einem Virus entzündet wurde, das genau diesen Lebensraum im menschlichen Körper gewählt hat, um sich zu replizieren. Das Virus ist weder gut noch schlecht, im Gegenteil, es würde eine gute Resistenz seines Wirtes vorziehen, um zu überleben, da es ein Parasit ist, der stirbt, wenn das Terrain, auf dem er sich befindet, abstirbt. Ein Wo: im Thorax, ein Wie: unsichtbar, ein Wann: jetzt.
Es herrscht Alarmstufe Rot!
6) Der Stillstand des Über-Ichs. Das Über-Ich bewohnt nicht mehr die Familie, ist von zu Hause ausgezogen, es bewohnt die Welt der Medien, und das bedeutet das Ende vieler Unterschiede, lebenswichtiger Kostbarkeiten, um den Reichtum der Vielfalt zu sichern, mit der Zunahme vieler Gleichgültigkeiten.
Das Über-Ich ist durch die Muster des Wesenszugs des gestörten Oralen bzw. des Phallikers und durch Borderline-Narzissten kontaminiert worden.
Da es heute die Medien bewohnt, ist es emotionslos, ein emotionaler Analphabet, narzisstisch, fordernd, ausschließend, unidirektional, ohne Gegenseitigkeit, verfolgend.
Das Über-Ich diktiert heute den Rhythmus und das Tempo der Zeit im Außen, indem es (wie ich schon 2005 in einem Interview angemerkt habe) den Beziehungen, dem limbischen System und der Affektivität Zeit raubt, mit unsensiblen und ohnmächtigen Eltern, verlorenen, einsamen, verängstigten und impulsartigen Kindern.
Indem es die Familie entleert und das umliegende Netzwerk zerschlagen hat, das sie miteinander verbunden und das Feld mit seiner Atmosphäre und seinen begrenzten Werten ermöglicht hat, lenkt das Über-Ich die Motivationszeiger nach außen, deren Träger sich auf neue Objekte der Begierde verlagert haben, die es zu jagen gilt, auf neue Wertpakete, die durch die Muster der derzeit herrschenden Wesenszüge kontaminiert sind, mit den Werten des Habens, die das Sein definieren.
Seit Millionen von Jahren führt das Es, der Antriebspol der Persönlichkeit, eine heftige Debatte mit dem Über-Ich, einem anderen sicheren Pol und Zensoren der Persönlichkeit, und ermöglicht, wenn es nicht überschwellig ist, ein "normal neurotisches" ICH, um es mit dem großen Vater der Psychoanalyse zu sagen, eine relativ autonome dritte Position, die sich zwischen zwei großen Informations-Attraktoren bewegen konnte. Das Es hat heute keinen Gesprächspartner mehr, der in der Lage ist, ihm Einhalt zu gebieten, und das ICH hat sich verirrt, fast ausschließlich einer starken narzisstisch-primären Anziehungskraft unterworfen.
Gestatten Sie mir ein Paradoxon... das Es hat die Grenzen überschritten: es ist jenseits der Schwelle.
Es herrscht Alarmstufe Rot!
7) Der Stillstand der Allmacht. Eine komische Szene, wenn sie nicht so dramatisch wäre, auf diesem Planeten: Es treffen sich das Virus (von dem man sich nicht sicher ist, ob es zu den wirklich Lebenden gezählt werden kann, weil es kein autonomes Leben besitzt, weil es nicht in der Lage ist, Nahrung umzuwandeln, weil es ein Parasit ist, gezwungenermaßen, weil es nicht in der Lage ist, sich allein fortzupflanzen), das kleinere Subjekt, sehr einfach von seiner Struktur, und der Homo sapiens sapiens, das größere Subjekt, sehr komplex von seiner Struktur, mit 1000 evolutionären Punkten der negen-tropischen Gabelung mehr....das größere unterliegt und muss sich an einem schützenden Ort zu Hause verkriechen!
Andere Wortpaare bringe ich damit in Assoziation, Innen und Außen, Unsichtbares und Sichtbares, Einfachheit und Komplexität, Mikro und Makro, Abstand und Kontakt, Unteilbarkeit und Teilen, jedoch sticht ein Wortpaar vor meinen Augen hervor, scharf in seiner Dramatik, Allmacht und Ohnmacht.
Die Grenze macht uns mächtig, ihre Abwesenheit allmächtig, ihr Übermaß ohnmächtig.
Wie kann man mit der intelligenten Göttin der Grenze Frieden schließen? Wie kann man die Evolution, die Verbindung mit den anderen lebenden Systemen, die Biosphäre und den lebenden Planeten normal-schwellig sicherstellen, und dabei am Leben und in Kontakt mit der Intelligenz der Grenze des Lebens bleiben?
Wieder nach Hause zurückkehren und den eigenen Thorax wieder bewohnen, eine Gelegenheit sich in einem geschützten Raum wieder zu versammeln und einen Spiegel wieder zu finden, der von unseren Geschichten erzählt, von unseren wieder einzuatmenden Atmosphären, von unseren wieder zu belebenden Identitäten .... eine Gelegenheit für eine neue Beziehung mit dem Außen, ko-konstruktiv, menschlich und als solche intelligent.
Wieder nach Hause zurückkehren und den eigenen Thorax wieder bewohnen, eine Gelegenheit, Herz und Kopf wieder miteinander zu verbinden, ein außerordentliches und belebendes Passwort wiederzufinden: Demut, um intelligenter und mächtiger zu sein, für eine neue Beziehung zwischen größeren Höhen und Tiefen des Selbst und um, von oben nach unten, diesen steifen und arroganten Hals der verletzten Allmacht, diesen kastrierten und von der Ohnmacht geprägten Hals wieder durchqueren zu können.
Wir sind beim Stillstand angekommen!
Es herrscht Alarmstufe Rot!
Mein herzlicher Dank geht an den Streetart-Künstler Millo für die Überlassung einiger seiner wunderbaren und schönen Wandbilder, die er an verschiedenen Stellen auf der Welt gemalt hat und an den Psychotherapeuten Andrea Aielli für die passende Auswahl für den jeweiligen Abschnitt des Artikels.
DIE VATERFIGUR IN ZEITEN DER UNSICHERHEIT
1) Die Zeit der Unsicherheit… der entmachtete Vater
Heute erleben wir die Entmachtung des Vaters, Symbol der patriarchalen Familie des Westens. Genauer gesagt erleben wir die Auflösung der Familie und die Entmachtung des Vaters.
- Das Über-Ich, das interne Gesetz des menschlichen Verhaltens, hat mit der Beschleunigung der Zeit seinen Wohnsitz gewechselt: Es lebt nicht mehr in der Familie, sondern in den sozialen Medien, verseucht von primärer oral-kompulsiver Konsumhaltung, voll von Mustern aus dem primitiven Reptiliengehirn – dem ältesten unserer drei Schichten des Gehirns. Die Eltern, frühere Träger des Über-Ichs, sind desorientiert, der Vater ist abgewertet und abwesend.
- Die Familie wurde durch äußere Attraktoren aus ihren inneren Beziehungsenergien beraubt – sie konnte den kreisförmigen Energiefluss nicht aufrechterhalten: Sie wurde desorganisiert und zersetzt. Jedes Individuum richtet seine Kräfte nach außen, in Richtung auf äußere Objekte, die vom „neuen“ Über-Ich als wichtig eingestuft werden – paradoxerweise ein „Kontrolleur ohne Kontrolle“, oft im Dienst eines entfesselten Profitunternehmens.
- Es gibt keine „innere Zeit“ mehr in der Familie, und die Kinder, angelockt durch soziale Netzwerke, werden eher zu schnellen Emotionen als zu gefühlvollen Bindungen geführt, die Zeit benötigen.
- Die meisten Menschen interagieren mit der Welt durch konsumistische und zwanghafte Verhaltensmuster in einem ewigen Jetzt… das sich heute mit einem weiteren überschwelligen, ebenfalls oralen und primären Muster überschneidet: dem individuellen Narzissmus, in einem sozialen Feld, in dem „alle zusammen sind… und zutiefst allein“.
- Die Muster des Nehmens und Aneignens sind niederrangig im Vergleich zur Fähigkeit, sich zu beherrschen und über Zeit hinweg zu planen – fortgeschrittenere Muster, historisch in der Zuständigkeit des Vaters.
- Daraus lässt sich leicht eine klinische Diagnose ableiten: Der soziale Körper leidet heute unter einer Depression, die von Beschleunigung überdeckt wird! In Bezug auf Neurotransmitter bedeutet die Beschleunigung des Lebens eine Dopamin-Überproduktion (DA – für Handlung), die zu einem Ungleichgewicht mit den anderen zwei führt: Serotonin (5HT – für Gefühle) und Noradrenalin (NA – für Alarmbereitschaft). Der „serotoninerge Raub“ in den emotionalen Beziehungen löst eine noradrenerge Alarmreaktion aus, die erneut die Dopaminproduktion anregt – ein pathologischer Kreislauf.
- Es ist ein Gleichgewicht nicht nur zwischen den Neurotransmittern verloren gegangen, sondern auch zwischen den drei Gehirnen. Das primitive Reptiliengehirn dominiert wieder – mit einem seiner Ur-Muster: „Der Andere ist feindlich und bedrohlich“. Wir leben in einer flüchtigen, verdünnten, zerfetzten Moderne – mehr Augenblicke, weniger Wurzeln; mehr Erregung, weniger Bewusstsein; mehr Kommunikation, weniger Beziehung; mehr Information, weniger Wissen. Oft ist nur das Eins oder das Zwei präsent (Mutter-Kind-Dyade), selten aber das Drei – das auch den Vater einschließt.
2) Der Vater aus phylogenetischer Sicht… Der intelligente Sinn
- Edgard Morin sagt: Der große Evolutionsschritt hin zum Homo sapiens ist die Entstehung des Vaters. Die Evolution begünstigte Männer, die für ihre Kinder sorgten, da diese überlebensfähiger waren. Vatersein bedeutete Disziplin und Selbstbeherrschung – im Gegensatz zum bloßen Männlichsein. Die Tiergesellschaft wurde zur menschlichen Gesellschaft durch den Übergang von unregelmäßiger Paarung zur Bildung von Paarbindungen.Der Ursprung des Vaters liegt also im Übergang von Natur zu Kultur. Kultur ruht – laut Morin – auf einer ersten prä-kulturellen Komplexität, der Gesellschaft der Primaten.
- „Vatersein“ ist eine Entwicklungs- und Organisationsstufe auf der Lebenszeitachse – eine Funktion, die sowohl Männer als auch Frauen, Einzelpersonen oder Gruppen verkörpern können. Die Menschheitsgeschichte hat diese Rolle jedoch vor allem dem Mann zugeschrieben.
- Über lange Zeiträume ignorierte das Leben jegliche Vaterschaft – nur in den jüngeren evolutionären Phasen entwickelte sich geschlechtliche Fortpflanzung. Männchen haben in der Natur eine quantitative Funktion, Weibchen eine qualitative.
- Der Vater ist dem Kind weniger nah als die Mutter, tritt ontogenetisch (im Lebensverlauf) später auf, nach der biologischen Dyade, nach dem Abstillen – ebenso wie in der Phylogenese. In der Frühzeit war der Vater derjenige, der das Haus verließ, um zu kämpfen, und dann zurückkehrte.
- Der Vater entstand im Übergang von Zoologie zu Anthropologie – in diesem Sprung entstand menschliche Zivilisation. Die Suche nach dem Vater ist ein altes, archetypisches Thema, Ausdruck eines universellen psychisch-emotionalen Bedürfnisses nach Wachstum – „analytisch“ gesprochen das Bedürfnis nach der Drei, zur Öffnung der geschlossenen Dyade und zur Gewinnung neuer, positiver Lebensenergie.
- Ist der männliche Brustkorb ein Indikator dafür? Dieses bemerkenswerte vierte Beziehungselement – Träger von Zärtlichkeit und Aggression – „von der Umarmung zur Bedrohung durch Fäuste“ (wie in A.R.C.) – erzählt von der doppelten Funktion des Vaters durch die Jahrtausende? Ist das der Grund, warum es Vätern so schwerfällt, zu umarmen und umarmt zu werden?
3) Der Vater in der Psychoanalyse
- Im psychoanalytischen Diskurs sind mit dem Vater Kommando- und Ernährerrechte verbunden, sowie die Aufgaben, das Kind zu erziehen, ihm Grenzen, Verantwortung, Ethik und soziale Kompetenz zu vermitteln.
- Dieses Bild passt nicht zum Vater in der Zeit der Unsicherheit: Die männlich-väterliche Identität ist heute aufgelöst:
- Entweder eine Rückentwicklung zum animalischen Männchen,
- Oder ein „neuer Vater“ – lethargisch, unfähig, zurückgetreten, wie Luigi Zoia sagt – der die mütterliche Position verdoppelt, aber väterliche Aufgaben unbesetzt lässt.
- Was erwartet ein Kind vom Vater? Nähe im Guten, aber noch mehr Stärke. Der Vater soll stark und siegreich sein – ein höherer Überlebenswert als reine Zuneigung. Viele Jugendliche wenden sich von sanften Vätern ab und bewundern andere, aggressivere Männer. Sie erwarten Gerechtigkeit, Güte – aber vor allem Stärke.
- Heute sind Vater und Mutter für Kinder viel ähnlicher geworden, die väterliche Autorität ist gesunken. Doch das Unbewusste löscht nicht in zwei oder drei Generationen, was es seit Jahrtausenden bewohnt… Der Vater ist Konstruktion, Projekt, Programm, Intentionalität, Erinnerung.
- Der Vater trägt oft eine aggressive-defensive Rüstung, auch in der Umarmung des Kindes – sie spiegelt die doppelte Erwartung: Zärtlichkeit und Kraft, Sanftheit und Stärke, Gefühl und Durchsetzungsvermögen. Diese Rüstung schützt vor äußeren Vätern, wachsenden Kindern oder der Partnerin mit Konkurrenzverhalten. Um diese Panzerung aufrechtzuerhalten, verschließt er sich selbst gegenüber seiner primären, abhängigen Persönlichkeitsebene.
- Die Psychoanalyse schien einst ein Bündnis mit dem Vater zu schließen, doch viele Freud-Nachfolger marginalisierten ihn wieder. Die Beziehung zur Mutterfigur wurde zentral, parallel zu gesellschaftlichem Rückzug und zunehmendem Individualismus. Die zeitgenössische Reichsche Körperarbeit jedoch erinnert uns an ein anderes Modell: Sie sieht mögliche Störungen in der primären (mütterlichen), sekundären (väterlich-familiären) und tertiären (sozialen) Zeitstruktur – den drei fundamentalen Entwicklungsfeldern. Der Körper trägt Spuren all dieser Ebenen – und erzählt so die Geschichte des Einzelnen und der Menschheit.
4) Der Vater in der Geschichte der westlichen Kultur
- Projekt steht zur Zukunft wie Erinnerung zur Vergangenheit – Kindern Geschichte zu lehren, ist ein väterlicher Akt. Hier ein historischer Überblick:Die Vaterfigur wurde geprägt vom griechischen Mythos, römischem Recht, Christentum, der Französischen Revolution, der industriellen Revolution und den Weltkriegen.
- Die Griechen antworteten auf die ursprüngliche männliche Unsicherheit mit der Rüstung des Vaters – Schutz vor der zerstörerisch-kreativen Großen Mutter. Sie gingen darüber hinaus und etablierten die Überlegenheit des Vaters. Der griechische Patriarchalismus war eine Fortsetzung der vorzeitlichen „väterlichen Revolution“. Griechenland hob den Vater über die Mutter – Ursprung der westlichen Zivilisation, die den Patriarchalismus exportierte.
- Rom übernahm und verstärkte das Patriarchat: Der Vater musste öffentlich seine Vaterschaft bestätigen, hatte lebenslange Gewalt über den Sohn, war zugleich auch Lehrer.
- Das Christentum eröffnete mit der Heiligen Familie (Triade) einen Weg zurück zu weiblichen, irdischen Werten. Christus stärkt den Vater, Maria die Mutter. Doch auch das Christentum verbreitete sich gewaltsam – spiegelt sich darin die doppelte Funktion des väterlichen Brustkorbs?
- Die Französische Revolution veränderte alles: Mit „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ wurde die Welt horizontal. Die Söhne warteten nicht mehr auf Erhebung durch den Vater – sie erhoben sich selbst.
- Die industrielle Revolution und die Weltkriege zerschlugen soziale Bindungen – der Vater wurde unsichtbar, fremd, unbekannt. Seine Rolle als Lehrer und moralisches Vorbild wurde durch die Rolle des Einkommensjägers ersetzt.
5) Der Vater in der möglichen Zukunft
- Die höchste menschliche Qualität liegt im „Person-Sein“ – von personare, d. h. durch alle Ebenen der eigenen Geschichte hindurch zu klingen. Die Entscheidung, diese Räume zu bewohnen (mütterlich und väterlich), erfordert Demut – das Passwort für bewusste Kommunikation.Subjektivität soll die Bewegung durch das eigene innere „Haus“ leiten – nicht Gefangenschaft in den „Wohnungen“. Sie soll Zeit, Raum und Inhalte des eigenen und des anderen „Appartements“ kennen – Beziehung und Ko-Konstruktion.
- Keine männlich-weiblichen oder mütterlich-väterlichen Symmetrien, keine Neid-Dynamiken (Uterus, Brust oder Phallus) – die Zukunft ist komplex und verlangt größere Intelligenz.
- Umweltbewegung und Feminismus kritisieren Anthropozentrismus und Patriarchat – warnen vor dem männlich-väterlichen Raubzug an Erde, Frau und Leben. Die Identitätskrise betrifft Männer, Frauen und Jugendliche.
- Es ist Zeit für einen „neuen Vater“ – ein Projekt von ethischer, evolutionärer Ordnung, das den Vater aus der Profit-Besessenheit herausholt und ihn mit Herz, Verstand und Haltung neu orientiert.
- Nicht zurück zum „unten“ im Primären – sondern hin zu einer neuen Triade „oben“, einem neuen Gleichgewicht, einer Renaissance auf der Evolutionsachse.
- Wiederverbindung mit kosmischer, menschlicher und persönlicher Geschichte bedeutet: neue Vertikalität für den Vater-Mann, Integration seiner primären Verletzlichkeit, nicht deren Verdrängung, aber auch nicht deren Dominanz. Und für die Frau-Mutter: neue Vertikalität mit sekundären, assertiven Werten – nicht imitiert, sondern komplementär.
- Die archetypische Frage nach dem neuen Vater ist die nach Überleben und Fortbestand der Spezies – zurück vom Horizontalen zum Vertikalen. Das ist ein ethisches, evolutionäres „väterliches“ Projekt für alle: Männer und Frauen, Eltern und Jugendliche, für eine Intelligenz des Überlebens, verbunden mit emotionaler und kognitiver Intelligenz.
Nur so kann in einer tiefen, vierdimensionalen Komplexität des Lebenssystems Zukunft wieder erscheinen – und mit ihr auch der würdige, achtenswerte Vater-Mann.
Bibliographie
- Andreoli V., Die (un)mögliche Erziehung. Orientierung in einer vaterlosen Gesellschaft, Rizzoli, Mailand 2014.Bachofen J.J., Das Mutterrecht. Eine Untersuchung über die Gynaikokratie der alten Welt in ihrer religiösen und rechtlichen Natur, Einaudi, Turin 1988.
- Ferri G., Die Zeit im Körper, Alpes, Rom 2020.
- Ferri G., Charakter und Psychopathologie, Alpes, Rom 2022.
- Freud S., Das Unbehagen in der Kultur, Bd. 10, Bollati Boringhieri, Turin 1966–1980.
- Jung C.G., Psychologie des Unbewussten, Bd. 7, Bollati Boringhieri, Turin 1969–2007.
- Lorenz K., Das sogenannte Böse. Zur Naturgeschichte der Aggression, Garzanti, Mailand 1980.
- Magli I., Matriarchat und Macht der Frauen, Feltrinelli, Mailand 1978.
- Mead M., Mann und Frau, Il Saggiatore, Mailand 1922.
- Morin E., Das verlorene Paradigma. Was ist die menschliche Natur?, Feltrinelli, Mailand 1999.
- Recalcati M., Der Telemachus-Komplex. Eltern und Kinder nach dem Untergang des Vaters, Feltrinelli, Mailand 2013.
- Zola L., Die Geste des Hektor, Bollati Boringhieri, Turin 2016.
Zusammenfassung
Nachdem die Zeit der Unsicherheiten aus verschiedenen Perspektiven definiert wurde, werden unterschiedliche Schwerpunkte zur Vertiefung betrachtet – vom intelligenten phylogenetischen Sinn der Vaterfigur über seine Rolle in der Menschheitsgeschichte, seine Stellung in der psychoanalytischen Welt bis hin zu seiner möglichen Zukunft.
Schlüsselbegriffe
Zeit der Unsicherheiten, Vater, Körperlichkeit, Biosphäre.